K2 hat – und durch nichts wird das besser belegt als durch die Tatsache, dass sie ihre neue Freeride-Kollektion „Mindbender“ getauft haben – eine gewisse Vorliebe für sprechende Namen. Mindbending heißt frei übersetzt so viel wie „irre“, „überwältigend“ und vor allem „bewusstseinsverändernd“. Wenn man dann noch in Rechnung stellt, dass K2 die Entwicklungsarbeit an den Mindbender-Ski als „psychedelic research“ bezeichnet, dann kann man kaum anders, als an gewisse Experimente aus den Sechzigern zu denken, bei denen unter Zuhilfenahme von LSD und anderen Substanzen versucht wurde, das Bewusstsein zu verändern und in irgendwelche fünften bis siebten Dimensionen vorzudringen.
Aber hey, bei uns geht es immer noch um Skifahren und wir wollen mal annehmen (und hoffen), dass die Ingenieure im Hause K2 eher mit einer gewissen nüchternen Bodenständigkeit als im LSD-induzierten Vollrausch zu Werke gegangen sind. Was genau will uns der Dichter also sagen?
Bei der Art von Mindbending, die von K2 praktiziert wird geht es um zwei Dinge: Erstens darum, auf einen neue Art über den Bau von Freeride-Ski nachzudenken, neue Konzepte und Bauweisen zu entwickeln und dabei zwar der Wissenschaft ihren verdienten Tribut zu zollen, sich aber vor allem von der Intuition und der Lust am Skifahren leiten zu lassen. Und zweitens darum, demjenigen, der die Ski am Ende fährt, ein neues Freeride-Erlebnis und jenen drogenfreien Rausch zu ermöglichen, den das fast schwerlose Gleiten durch frischen Powder nun mal hervorrufen kann.
K2: Freeriden gehört zur DNA
Was den ersten Punkt angeht schöpft man aus einem über viele Jahre angesammelten Erfahrungsschatz in der Entwicklung von Freeride-Ski. Freeriden ist sozusagen die Kernkompetenz von K2 und man hat ein recht klares Bild davon, worauf es bei einem Freeride-Ski ankommt: Er soll in erster Linie eines, nämlich Spaß machen.
Und Spaß kann viele verschiedene Dinge bedeuten: aggressives, entschlossenes Fahren macht Spaß, präzise angesteuerte und sauber ausgefahrene langgezogene Schwünge auf der Kante machen Spaß, und lässiges Driften macht auch Spaß. Und ein Ski, der richtig Spaß macht, sollte das alles möglichst problemlos mitmachen.
Präzision, Stabilität und Wendigkeit dank Titanal Y-Beam
Besonders schwierig ist es dabei, die Präzision im vorderen Teil des Skis und die Stabilität über die gesamte Skilänge, die es braucht, um auf hartem Untergrund auch bei hohen Geschwindigkeiten sauber carven zu können mit der Wendigkeit und Drehfreudigkeit, die es für schwungvolle Turns im unberührten Gelände braucht zu kombinieren. Viele Ski sind laufruhig und aggressiv in der Schwungeinleitung, aber bockig am Schwungende, andere sind leicht zu drehen, dafür aber extrem unruhig.
Die Lösung, die die psychedelischen Forschungen von K2 für dieses Problem zutage gefördert haben, nennt sich Ti-Y-Beam und ist eine grob Y-förmige Titanaleinlage, deren optimierte Geometrie es ermöglichen soll, Torsionssteifigkeit und Flexverhalten zu entkoppeln. Die Metallgabel in der Front sorgt für eine präzise Schwungeinleitung, der Titanal-Steg hinter der Bindung gibt die Kante frei, wodurch der Ski wendig und leicht zu drehen bleibt. Für zusätzliche Stabilität unter der Bindung sorgt die sogenannte Powerwall, also verstärkte Seitenwangen, die auf Höhe der Skimitte beidseitig im Holzkern verarbeitet sind und eine optimierte, direkte Kraftübertragung ermöglichen.
K2 Mindbender 99Ti und K2 Mindbender 89Ti machen überall Spaß
Was den zweiten Punkt angeht: Wir wissen zwar nicht, ob es der Ti Y-Beam ist oder irgendeine andere geheime Zutat. Aber es steht fest, dass es K2 gelungen ist, mit den Mindbendern Ski zu bauen, die hervorragend im Tiefschnee funktionieren und sich trotzdem in Sachen Sicherheit und Kraftübertragung fast wie Riesenslalom-Carver fahren. Und damit immer und überall den Rausch und den Spaß ermöglichen, den man beim Skifahren ja sucht.
Ein Ski der wirkliche alle Schneeverhältnisse und Einsatzarten abdeckt, ist der K2 Mindbender 99 Ti: Kraftvoll und stabil, ohne eingebautes Tempolimit, agil und mit ordentlichem Auftrieb im Tiefschnee. Ein toller und robuster Ski für gute Skifahrer, die gerne zügig unterwegs sind und wirklich einen Ski für alles wollen.
Etwas pistenorientierter ist der K2 Mindbender 89Ti, der mit seiner schmaleren Mittelbreite ein schnelleres Umkanten auf der Piste erlaubt, und vor allem für die Fahrer interessant ist, die zwar viel auf der Piste unterwegs sind, es aber häufig mit zerfahrenem Sulz zu tun haben und auch ab und zu mal einen Abstecher ins Gelände wagen wollen.
Zwar wäre es also übertrieben zu sagen, dass man mithilfe der Mindbender-Ski in Dimensionen jenseits der vier bekannten vordringen kann. Aber immerhin – und das ist für Ski schon eine ganze Menge - kann man mit ihnen einige bisher unbekannte Möglichkeiten in den vier bekannten Dimensionen entdecken. Und eine gewisse Bewusstseinsveränderung in Form eines körpereigenen Highs kann ebenfalls nicht ausgeschlossen werden.