K2 Disruption: Alles auf neu!

 „Disruption“ ist einer der Trendbegriffe unserer Zeit. Laut Wikipedia bedeutet Disruption „so viel wie Unterbrechung, Störung, Bruch, Unordnung oder Zerstörung“ und bezeichnet einen Vorgang, bei dem etwas Bestehendes (und durchaus Erfolgreiches), etwa eine Technologie, ein Produkt oder eine Dienstleistung durch etwas Neueres (und vermeintlich besseres) verdrängt und (fast) vollständig ersetzt wird. 

Wenn also K2 eine Ski-Serie auf den Markt bringt und sie „Disruption“ nennt, dann ist das auf jeden Fall schon mal eine Ansage. In der offiziellen Unternehmensmitteilung lässt K2 sogar verlauten: „Mit Disruption will K2 bestehende Strukturen mutwillig zerstören, damit daraus etwas Neues entstehen kann.“ 

Gut gebrüllt, Löwe! Aber natürlich machen solche Ansagen auch ein wenig skeptisch: Halten die neuen Ski von K2 wirklich, was der Name verspricht? Oder wird hier mal wieder einfach nur Altbekanntes neu verpackt? 

K2 Disruption: Noch besser als K2 Charger und K2 Ikonic? 

Eines lässt sich schon gleich zu Beginn feststellen: mutig sind sie ja bei K2. Denn die beiden Ski-Serien, die durch die Disruption-Serie ersetzt werden – die Pistencarver-Serie K2 Charger und die Allmountain-Serie K2 Ikonic – wurden über Jahre hinweg immer weiterentwickelt und haben sich völlig zurecht einen extrem guten Ruf erarbeitet. 

Und das alles – den etablierten Namen und die etablierte Technologie - wirft K2 jetzt einfach über Bord und ersetzt es durch etwas Neues. Im firmeninternen K2-Kosmos ist die neue Disruption-Serie also auf jeden Fall schon mal eine waschechte Disruption. Aber bringt K2 mit den Disruption-Ski auch in den größeren Ski-Kosmos etwas Neues ein, etwas das diesen ganzen Kosmos komplett verändern könnte? 

Dark Matter Dampening und Co.: Eine stimmige Mischung 

Die größte Neuerung, die K2 in die neuen Ski einbringt ist etwas, das sie „Dark Matter Damping“ nennen. Schon wieder so ein großes Wort. Das ehrlich gesagt mit dem, was K2 in die Ski gebaut hat, nicht mehr wirklich viel zu tun hat, außer dass es schwarz ist und irgendwas mit Schwer- und Fliehkräften zu tun hat. 

Die „Dark Matter“ von K2 ist nämlich eine Konstruktion, bei der ein Polymer-Dämpfer zwischen zwei Schichten hochfesten Carbons strategisch entlang der Skikanten platziert wurde. Und das ist in dieser Form tatsächlich etwas Neues. Vor allem ist neu, wie gut es funktioniert. Die Dark Matter Dämpfung reduziert nämlich Vibrationen extrem effektiv und sorgt so für optimalen Kantenkontakt und perfekte Kontrolle gerade bei hartem und eisigem Schnee. Und mit genau diesem Kantengriff und dieser Kontrolle kann man schneller und aggressiver Ski fahren und seine Schwünge noch präziser setzen. Womit wir wieder bei den Fliehkräften wären, deren Wirkung man sich auf den Disruption-Ski in geradezu galaktischem Ausmaß aussetzen kann. 

Einen weiteren wichtigen Beitrag zum optimalen Kantengriff (und damit zur Skikontrolle) leistet die PowerWall-Technologie. Durch den Einsatz einer zweiten ABS-Seitenwange, die laminiert und mit dem Holzkern im Mittelbereich des Skis verbunden ist, wird die Kraftübertragung des Skis um ein Vielfaches optimiert. Dabei reicht die Seitenwange bis in das Zentrum des Skis, wodurch die Kraft des Skifahrers direkt und präzise auf die Kante übertragen wird. Auch diese nahtlose Verbindung von Kern und Seitenwange ist in dieser Form durchaus etwas Neues und sorgt für einen satten Kantengriff ohne allzu viel Kraftaufwand. 

Für eine grundsätzliche Stabilität und Präzision wurde die neue I-Beam-Technologie verbaut. Je nach Modell der Disruption-Kollektion wird Carbon I-Beam oder Titanal I-Beam verwendet. In beiden Fällen sorgen diese Titanal- oder Carboneinlagen für mehr Stabilität, Präzision und Energieübertragung auf der gesamten Skilänge. Und auch wenn stabilisierende Einlagen dieser Art ab einer gewissen Preisklasse in der Ski-Industrie durchaus als Standard gelten können, erstaunt es wieder, wie gut sie in diesem Fall funktionieren. 

Eine weitere Neuerung ist die Schaufelgeometrie, die im Zusammenspiel mit der Dark Matter Dämpfung dafür sorgt, dass sich die Ski der Disruption-Familie sehr einfach und fehlerverzeihend in die Kurve ziehen lassen. 

Für sich genommen ist sicherlich keine dieser Technologien eine so bahnbrechende Neuerung, dass man von einer disruptiven Technologie oder einer Neuerfindung des Skifahrens sprechen könnte. Was aber durchaus eine neue Qualitätsstufe erreicht, ist das extrem gute Zusammenspiel der einzelnen Elemente. Das ganze Disruption-Konzept ist über die ganze Serie hinweg einfach ziemlich stimmig. Perfekter Kantengriff, leichte Schwungeinleitung, Laufruhe, Wendigkeit: es macht einfach richtig Spaß, die Disruption-Ski zu fahren. Und es ist erstaunlich leicht, die Ski dazu zu bringen, genau das zu machen, was man von ihnen will. Und das gilt für alle Modelle der Disruption-Familie, so unterschiedlich sie sonst auch sein mögen. 

K2 Disruption Mti und K2 Disruption Sti: Pistencarver für Speed und Agilität 

An die Stelle der eher pisten- und geschwindigkeitsorientierten Charger-Serie treten etwa die Modelle K2 Disruption MTi und K2 Disruption STi. Beide Modelle sind mit ihren relativ schmalen Mittelbreiten vor allem auf präparierten Pisten zuhause, funktionieren dank dem SpeedRocker aber auch im Sulz oder im Neuschnee. 

Der K2 Disruption MTi ist mit seinem vergleichsweise großen Radius und dem Titanal-Beam das Hochgeschwindigkeitsgeschoss in der Disruption-Familie. Er fährt sich erstaunlich ruhig und geschmeidig, auch wenn der Untergrund mal etwas rauer und gerade dann, wenn es mal etwas schneller wird. Oder eher: richtig, richtig schnell. Dabei lässt sich der Disruption MTi bei Bedarf auch erstaunlich leicht in einen kürzeren Schwung drücken und hat auch kein Problem damit, sich agil durch aufgeworfenen Schnee zu schlängeln. 

Noch etwas wendiger ist der mit einem engeren Radius versehene K2 Disruption STi, ein extrem präziser Ski, mit dem sich Kurven sehr eng, elegant und schnittig angehen und durchfahren lassen, der aber dank der Titanal-Einlage auch bei hohen Geschwindigkeiten locker die Spur hält. 

K2 Disruption 82Ti und K2 Disruption 78Ti: Allmountain-Ski für alle Fälle 

An die Stelle der Allmountain-orientierten Ikonic-Serie treten zum Beispiel die breiteren Modelle K2 Disruption 82 Ti und K2 Disruption 78 Ti

Beide Modelle sind für Allmountain-Ski erstaunlich agil, auch wenn sie in dieser Hinsicht natürlich nicht mit den schmaleren Pistenmodellen mithalten können. Dafür entfalten sie dank ihrer höheren Mittelbreite ihre Stärken vor allem dann, wenn die Piste nicht mehr wirklich wie eine Piste aussieht. 

Vor allem der K2 Disruption 82 Ti pflügt über alles hinweg, was sich dem Fahrer bei seiner Abfahrt in den Weg stellen mag und hält ohne Wenn und Aber die Spur. Aber auch das etwas schmalere Modell K2 Disruption 78 Ti kommt mit allen Bedingungen problemlos zurecht. Dieses Modell überzeugt durch die hohe Versatilität und überzeugt dank seines Titanal-I-Beams vor allem bei hohen Geschwindigkeiten überzeugt. 

K2 Disruption MTi W und K2 Disruption SC W: Ladycarver ohne Kompromisse 

Natürlich dürfen auch Damenski mit der Disruption-Technologie nicht fehlen. Der K2 Disruption MTI W und der K2 Disruption SC W sind die Pendants zu den entsprechend benannten Herrenmodellen, und stehen diesen in nichts nach. Mit diesen Modellen bringt K2 in Zusammenarbeit mit der K2 Women's Alliance zwei extrem hochwertige, speziell an die Bedürfnisse von sportlichen Skifahrerinnen angepasste Top-Ski auf die Pisten. 

Der K2 Disruption MTi W ist ein Ski, der ebenfalls selbst höchste Geschwindigkeiten mit extremer Laufruhe wegsteckt, sich dabei extrem geschmeidig zeigt und dabei ein erstaunlich komfortables Fahrgefühl vermittelt. Kurz: ein Ski, auf den man sich verlassen kann, egal, was man vorhat. Der K2 Disruption SC W ist mit seiner Carbon-Einlage noch etwas leichter im Handling und mit seinem kürzeren Radius noch etwas wendiger. 

Mit all diesen Modellen erfindet K2 das Skifahren vielleicht nicht neu, aber macht (wieder mal) ein bisschen besser.