Jeder, der schon häufiger im Skiurlaub war, weiß: Eines bleibt beim Skifahren immer gleich, nämlich dass immer alles anders ist. Im Laufe einer Skiwoche kann alles Mögliche passieren: Während man vielleicht an den ersten Skitagen noch auf äußerst knappen Kunstschnee angewiesen ist, können ein paar Tage später schon wieder kubikmeterweise frischer Pulverschnee gefallen sein. Doch nicht nur die Pisten- und Wetterverhältnisse verändern sich, auch man selbst tut es. Die ersten Tage klappt es schon ganz gut, dann kommt der berühmt-berüchtigte dritte Tag, an dem gar nichts mehr geht, und kurz darauf fährt man wieder wie ein junger Gott.
Sogar innerhalb eines einzigen Tages kann sich schon eine ganze Menge ändern: Morgens möchte man vielleicht frisch ausgeruht hart und schnell auf der Kante fahren, abends, wenn die Schenkel brennen, vielleicht eher ein paar gemütliche Schwünge mit der Familie. Und wahrscheinlich kennt jeder das Phänomen des morgens vereisten, nachmittags versulzten Südhangs.
Racecarver und Allmountain-Ski in einem Ski?
Bei all diesen Veränderungen kommt sicherlich oft der Wunsch auf, für jede Situation den perfekten Ski parat zu haben: Einen Racecarver, Slalomcarver, einen Allmountain-Ski, einen Freerider usw. Aber erstens kann sich das kaum jemand leisten, und zweitens wäre der Transport ein logistisches Horrorszenario.
Da liegt natürlich der Gedanke nahe, auf einen Ski zu setzen, der in allen Situationen gut funktioniert und die positiven Eigenschaften aller anderen in sich vereint. Die berühmte eierlegende Wollmilchsau als Ski sozusagen.
Natürlich sind auch die meisten Skihersteller schon auf diesen Gedanken gekommen und versuchen, einen solchen Ski zu entwickeln, mal mit größerem, mal mit weniger großem Erfolg. In den vergangenen Wintern etwa hat der bayerische Traditionshersteller Völkl mit der Deacon-Reihe einen extrem erfolgreichen Versuch hingelegt. Und nachdem Völkl im letzten Winter mit einem überarbeiteten Deacon V-Werks-Luxusmodell noch einmal nachgelegt hat, dürfen wir in diesem Winter mit dem Deacon 72 und dem Deacon 76 zwei neue Mitglieder der Deacon-Familie begrüßen.
Die Allmountain-Race-Ski: Völkl Deacon 76 und Völkl Deacon 72
Für sportliche und aktive Skifahrer, die nur ein einziges Paar Ski mitnehmen wollen und dabei weder auf Agilität und Variabilität noch auf Stabilität und Sportlichkeit verzichten wollen, sind diese Allmountain-Race-Ski der Deacon-Reihe eine sehr gute Wahl.
Der Völkl Deacon 72 (auch in schwarz erhältlich) richtet sich vor allem an Liebhaber von kurzen und mittleren Radien und ist mit seiner Spritzigkeit, Sportlichkeit und Vielseitigkeit ein treuer Begleiter von früh bis spät.
Der Völkl Deacon 76 (ebenfalls auch in schwarz erhältlich) eignet sich vor allem für in hoher Geschwindigkeit gefahrene lange Schwünge, erlaubt es aber, Fahrweise und Radien beliebig zu variieren und hat jede Menge Spaßpotential.
Die Zutaten: Tailored Carbon Tips, 3D.Glass, Tip&Tail Rocker
Für Laufruhe und Kantengriff sorgt bei beiden Modellen neben den zwei vollflächig eingesetzten Titanal-Gurten vor allem die 3D.Glass-Technologie. Sie besteht, wie der Name schon andeutet, aus einer äußerst raffinierten Anwendung von Fiberglaseinlagen: Im vorderen und hinteren Teil des Skis wird die Fiberglasstruktur vertikal nach oben und über die Seitenwange nach außen geführt. Dadurch wird einerseits der Kantengriff auf Eis verbessert und andererseits die Dynamik beim Kurvenwechsel erhöht. Die einfache Lage Glas unter der Bindung sorgt ihrerseits für Geschmeidigkeit und Radiusvariabilität.
Fehlt nur noch die Drehfreudigkeit in Sulz und Powder. Dafür sorgt mit dem verkürzten Tip&Tail Rocker ein Element, das in einem so racetauglichen Ski wie dem Völkl Deacon sicherlich ungewöhnlich ist, aber erstaunlich gut funktioniert. Durch die flach zulaufenden Aufbiegungen an Schaufel und Skiende in Kombination mit der traditionellen Vorspannung unter der Bindung gelingt es Völkl mit dem Deacon, leichten Kurveneinzug und Drehfreude mit Stabilität und Kantengriff in einem Ski zu verbinden.
Einen wichtigen Beitrag zu dieser Variabilität leistet auch eine neu verbaute Technologie namens Tailored Fibre Placement (kurz: TFP). Bei diesem innovativen Fertigungsverfahren werden für die neuen Deacon-Modelle Karbonfasern im Schaufelbereich – die Tailored Carbon Tips – so auf das Trägermaterial gestickt, dass die Torsionssteifigkeit zielgerichtet angepasst werden kann. Über die Faserausrichtung und -stärke sowie über den Anordnungswinkel der Einleger können die Fahreigenschaften des Skis entscheidend gesteuert werden: Die Dynamik wird über diese Fasern in die Bereiche des Skis geleitet, wo sie benötigt wird. Das Ergebnis ist eine zuverlässige Schaufel, über die sich der Ski präzise und direkt steuern lässt und bei der die Energie schnell aufgebaut wird. Weitere Vorteile sind ein agiler Einzug, der mit weniger Kraftaufwand verbunden ist, sowie ein noch dynamischerer Fahrspaß.
All diese Zutaten machen den Deacon 72 und den Deacon 76 zur richtigen Wahl für Freunde eines sportlichen und aggressiven Fahrstils, die auf ein gewisses spielerisches Element dennoch nicht verzichten wollen.
Allmountain-Piste: Völkl Deacon 80 Lowride und Völkl Deacon 84 Lowride
Über 3D Glass und den Tip-Tail-Rocker verfügen auch die Allmountain-Modelle Völkl Deacon 80 Lowride und Völkl Deacon 84 Lowride. Zusätzlich kommen einige ganz eigene Technologien zum Einsatz.
Besonders wichtig: Der 3D Radius Sidecut kombiniert einen kurzen Mittelradius mit einem langen Schaufel- und einem ebenfalls langen Heckradius. Der enge Radius in der Mitte begünstigt enge Schwünge bei gemäßigtem Tempo, sorgt für eine extrem leichte Schwungeinleitung und macht den Ski sehr spritzig. Die weiten Radien in Tip und Tail eignen sich ideal für weite Schwünge und hohes Tempo, indem sie für einfaches Steuern und erhöhte Manövrierfähigkeit sorgen, dazu beitragen, Verschneiden zu vermeiden, und Laufruhe garantieren.
Kraftübertragung und Wendigkeit werden noch durch das neue IPT Lowride Bindungssystem verbessert, bei dem entscheidende Funktionen der Bindung technisch aufwändig in den Skikörper hineinverlagert wurden. Dadurch verringert sich zum einen das Gewicht und zum anderen die Standhöhe. Dies ermöglicht einen schnelleren, müheloseren Kantenwechsel und sorgt für ein bisher für Ski dieser Breite ungewöhnlich großes Ausmaß an Agilität.
Die 3DRidge, ein vor und hinter der Bindung verlaufender, zu den Rändern auslaufender Grat, verbindet geringes Gewicht mit hoher Torsionssteifigkeit, einem perfekten Kantengriff über die gesamte Skilänge und optimaler Kontrolle.
Beide Modelle sind darauf optimiert, einen sportlich bis hochsportlich agierenden Skifahrer unabhängig zu machen vom steten Wechsel der Pistenverhältnisse, denen er im Lauf einer langen Skisaison ausgesetzt ist. Professionellen Skifahrern bietet der Titanal Frame des Völkl Deacon 84 deshalb ein Höchstmaß an präziser Kraftübertragung und Dämpfung. Der Glass Frame des Völkl Deacon 80 ermöglicht dagegen einer großen Bandbreite von Skifahrern mühelosen Zugang zu Dynamik, Sportlichkeit und Spritzigkeit.
Völkl Deacon V-Werks Lowride: Luxus für sportliche Fahrer
Für diejenigen, denen das immer noch nicht reicht, bringt Völkl in diesem Winter mit dem Völkl Deacon V-Werks Lowride ein neues Premium-Modell auf die Pisten, das mit seiner technologisch hochwertigen Ausstattung noch einmal neue Standards setzt. Im Prinzip handelt es sich bei diesem Ski um die Luxus-Variante des ja ohnehin schon extrem luxuriösen Völkl Deacon 84: Mittelbreite und Radien sind genau die gleichen, allerdings wird beim Deacon V-Werks das Fiberglass durch Carbon ersetzt. Dabei verwendet Völkl das aufwendige Tailored Carbon Verfahren beim Deacon V-Werks nicht nur in der Schaufel, sondern auch im Ski-Ende.
Für den Fahrer hat das mehrere Vorteile: Erstens ist der Völkl Deacon V-Werks mit 1830 Gramm auf 177 Zentimeter (ohne Bindung) nochmal ein ganzes Stück leichter als der Deacon 84. Und zweitens sorgt die differenzierte Abstimmung von Verwindungs- und Biegeeigenschaften dafür, dass dieser Ski sich einerseits mit verlässlicher Kraftübertragung präzise und direkt steuern lässt, und mit seinem agilen Kurveneinzug dynamisches und aggressives Fahren begünstigt, und dass er andererseits leicht beherrschbar und ohne viel Kraftaufwand auch bei schwierigen Bedingungen zurechtkommt. Diese Vielseitigkeit und Variabilität macht den Deacon V-Werks zur richtigen Wahl für sportliche Fahrer, die sich mal richtig was gönnen wollen.
Schlicht und einfach: Völkl Deacon 75
Die bisher beschriebenen Modelle richten sich vor allem an gute bis sehr gute Skifahrer. Doch natürlich gibt es auch für Skifahrer, die zwar ambitioniert, aber noch nicht ganz so erfahren sind oder für Einsteiger vielseitige Deacon-Ski. Zwar sind diese Ski nicht ganz so vollgepackt mit innovativer Technik, aber dafür sind sie leicht im Umgang und vergleichsweise schonend für den Geldbeutel.
Der neue Völkl Deacon 75 komplettiert das Allmountain-Race-Segment um Deacon 72 und Deacon 76. Genau wie die beiden neu entwickelten Topmodelle ist er spezialisiert auf variables Skifahren bei wechselnden Pistenverhältnissen. Mit seiner durchlaufenden Seitenwange und der vom Deacon 74 abgeleiteten Flex-Charakteristik bietet er auch bei moderater Fahrweise einen mühelosen Zugang zu Fahrdynamik und Lebendigkeit und ist damit vor allem für sportlich ambitionierte Skifahrer mit Luft nach oben die richtige Wahl.