Warum stehen gerade die Ski bei Sport Kaufmann, die dort stehen? Die Produktauswahl ist eine Gradwanderung zwischen Bewährtem und Neuem. Aber was ist bewährt und notwendig und was sollte durch Ski-Neuheiten ersetzt werden? Um das herauszufinden, führen wir viele Gespräche mit den Herstellern, gehen zum Messetermin und machen einen Skitest.
Besuch auf der ISPO: Hersteller präsentieren Ski-Neuheiten für die Saison 2017/18
Der lange Weg der Ski in unsere Verkaufsregale beginnt im Prinzip im Jahr 2014, indem erste Entwürfe für neue Modelle bei unseren Herstellern designt und konstruiert werden. Nach viel Entwicklungs- und Testarbeit stehen dann Anfang Februar 2017 neue Modelle für die Saison 2017/18 auf den Messeständen der Hersteller auf der ISPO - der größten Sportartikelmesse der Welt. Hier verabreden wir im Ein- oder Zwei-Stunden-Takt Messegespräche mit den bekannten Skiproduzenten. Bevor man sich die neuen Waren ansieht, gibt es viele Gespräche. Man sitzt dann in kleinen Kämmerchen im nicht zugänglichen Bereich des Messestandes. Da wir einer der größten Abnehmer für Ski in Deutschland sind, unterhalten wir uns in der Regel nicht nur mit den zuständigen Außendienstmitarbeitern, sondern auch mit den Verkaufsleitern und Marketingchefs. Die wollen wissen, wie unsere Saison im Großen und Ganzen bisher verlaufen ist, besonders aber, wie es bei ihren Produkten lief. Danach sehen wir uns die neuen Produkte an.
Ski-Neuheiten: innovativ oder marketing-getrieben?
Innovationen sind es, die das Rad der Wirtschaft drehen lassen. Insofern ist es nur logisch, dass die Ski-Hersteller uns Ihre Innovationen vorstellen und uns davon überzeugen wollen. Doch mal gelingt das und manchmal eben nicht. Da scheinen und die technischen Neuerungen dann doch eher marketing- als nutzengetrieben zu sein. Doch genau das werden wir später noch auf der Piste verifizieren. Prinzipiell hören und sehen wir uns alles sehr aufmerksam an, führen nach der Messe noch weitere Gespräche mit den Lieferanten in Hannover, diskutieren, welche Neuigkeiten ins Sortiment kommen und an welcher Stelle vielleicht das bewährte und leicht modifizierte einer anderen Marke besser ist. Parallel testen wir an Wochenenden oder in unseren eigenen Skiurlauben das, was uns seitens der Hersteller versprochen wird. Ende März müssen wir dann unser Sortiment für die Saison 2017/18 bestellt haben, wenn wir wollen, dass die Ski pünktlich zum Herbst im Regal stehen. Gleichzeitig läuft es bei Sport Kaufmann im Laden auf Hochtouren. Für uns immer eine spannende und intensive Zeit.
Damen-Ski, Race-Ski, Allmountainski und Freeride-Ski im intensiven Skitest
Anfang Mai sind die Sport-Kaufmann-Verkäufer, alles wirklich erfahrene Skifahrer, auf dem Kaunertaler Gletscher und testen, was von der Einkaufscrew bestellt wurde. Sämtliche Hersteller sind mit Lieferwagen zum Skitest angereist und mit Technikern und Außendienstlern vertreten, die Bindungen einstellen und für unsere Fragen zur Verfügung stehen. Zielmarke: Jeder Skitester soll etwa 15 bis 20 Ski-Modelle pro Tag testen und sorgfältig auf Karteikarten bewerten. Alles steht unter dem Motto: Ausprobieren statt Katalogwissen herunterquatschen. Am ersten Tag fahren alle ausschließlich Damen-Ski. Wir wollen schließlich auch Skifahrerinnen aus eigenem Erfahrungsschatz kompetent beraten können. Danach sind Race-Ski, Allmountain-Ski und Freeride-Ski dran. Abends diskutieren wir mit Herstellern, was gut ist und was vielleicht noch besser zu machen wäre, damit die Produkte auch in der kommenden Saison noch optimiert werden können. Gemeinsam wird ausgewertet, welcher Ski wie empfunden wurde und wie das Modell im direkten Vergleich zu den Produkten der anderen Hersteller steht, damit wir zum einen unsere Bestellungen noch dahingehend anpassen können und zum anderen herausfiltern können, welcher Ski für wen genau der richtige ist. Und nicht zuletzt müssen wir feststellen, dass unser Job auch echte Härten mit sich bringt. Wir sind mehrere Tage im Ausland fern der Heimat. Wir müssen von Berufs wegen eine Sportart betreiben, in der man sich potentiell verletzen kann und setzen uns dem Risiko aus, einen Sonnenbrand zu bekommen. Aber was tun wir nicht alles für unsere Kunden?