Wann und wie entstehen eigentlich die Bilder der neuesten Pistentrends in feinstem Pulverschnee? Danach haben wir uns bei der finnischen Firma Icepeak, bzw. ihrer Marketingmitarbeiterin Celia, erkundigt.
Hallo Celia. Da bereits im August die ersten Kataloge erscheinen, fragen wir uns, wann und wo diese Fotos entstehen? Fahrt ihr nach Chile oder Neuseeland?
Celia: So kompliziert ist es zum Glück nicht, aber die Shootings werden über ein Jahr im Voraus produziert, weil dann die ersten Kollektionspräsentationen und Messeauftritte für unser Vertriebsteam und die Händler stattfinden. Wir haben also zu Beginn des letzten Winters die Fotos geschossen. So kann sich der Händler schon auf das Sortiment einstellen. Auch bestellen die Händler bei uns bereits ein dreiviertel Jahr bevor die Ware dann auf den Verkaufsflächen erscheint.
Wie läuft das in der Praxis ab?
Celia: Der Markenmanager Panu Suominen und das Marketing stecken das Konzept der Werbekampagne ab. Das, was als Werbung am Ende erscheint, muss ja zum Image von Icepeak und zu den beworbenen Produkten passen. Es geht zum Beispiel um Farben, Stimmung und bei Icepeak besonders um die funktionale Komponente, die unsere Ski-und Outdoorbekleidung bietet.
Wer sucht unter welchen Aspekten die Lokation aus?
Celia: Das macht unsere Produkt-und Designmanagerin Katja Laurema. Skibekleidung am Stand oder in der City macht keinen Sinn. Aber es können dann eben die Berge in Skandinavien oder den Alpen sein, nur muss dort im Oktober oder November schon Schnee liegen. Wir waren aber auch schon auf Island, Hauptsache die Infrastruktur passt.
Wie viele Leute braucht man für ein Shooting oder einen Film?
Fotograf und Assistenz, der Producer für Koordination plus Assistenz, Hairstylist und Makeup und von unserer Seite Katja und auf der anderen Seite der Kamera dann logischerweise die Models. Und sollte eine Produktion mehrere Tage dauern, ist auch ein Catering nötig. Oftmals produzieren wir zeitgleich auch ein Video, weshalb ein Fotograf mit Motion picture Kompetenz gefragt ist, also einer, der auch filmen kann und die Stimmung im Film oder Foto gleichbleibend rüberbringt.
Wer sind eure Models und nach welchen Kriterien werden die ausgesucht?
Celia: Wir arbeiten mit einer Agentur für die Models oder einer speziellen Agentur für Kindermodels zusammen. Dafür entwickeln wir vorab einen Anforderungskatalog z.B. Outdoortyp, authentisches Gesicht, sportliche Figur etc.. Wir als Familienmarke brauchen Models von jung bis „jung-geblieben“, eben alle Generationen, wie die Menschen, die auch unsere Kunden sind. Für Fotoshootings mit Kindern sind dabei natürlich besondere Regeln einzuhalten. Wobei wir die Erfahrung gemacht haben, dass die Kinder das als Abenteuer empfinden und richtig Spaß an der Sache haben.
Wer legt fest, welcher Teile eurer Kollektion hinterher in der Werbung sichtbar sind?
Celia: Auch hier das Markenmanagement in enger Zusammenarbeit mit dem Marketing. Es gilt die Produkte, die eine besondere Sichtbarkeit in den Geschäften erzeugen sollen, in jedem Fall in den Fotos abzulichten. Da verlassen wir uns auf das Gespür unserer Mitarbeiter, welche Artikel am Ende bei den Kunden am besten ankommen.
Und wer entscheidet, wie ihr euch und eure Produkte inszeniert?
Celia: Icepeak ist die modische Familienmarke mit tollem Preis-Leistungs-Verhältnis. Eben die Marke für die normale Familie, worauf wir sehr stolz sind. Da passt es nicht, wenn wir Skistyles auf der Schickimicki- Après-Ski-Hütte inszenieren und das Modell mit einem Säbel die Flasche Champagner köpft. Also fahren unsere Modelfamilien Ski oder Schlitten im Schnee, so wie unsere Kunden. Im Marketingdeutsch heißt das dann, dass unsere Markenpersonality sich in den Fotos spiegeln muss.