Saisonhighlights: Was gibt es Neues?

Die Innovations-Maschine dreht sich auch im Skibereich immer weiter: Die Skihersteller entwickeln neue Technologien, bauen Prototypen, testen, was das Zeug hält. Wenn es gut läuft, werden die Neuentwicklungen dann zunächst im Rennbereich eingesetzt und landen dann nach wenigen Jahren auch in den Online-Shops und an den Skiwänden und in den Schuhregalen der Skigeschäfte.

Auf diese Art kommen jedes Jahr zahlreiche neue oder neu überarbeitete Ski- und Skischuh-Modelle auf den Markt. Da ist es manchmal gar nicht so leicht, den Überblick zu behalten: Welche Neuheiten gibt es, welche neuen Produkte sind wirklich innovativ, und welche nur die alten Modelle in neuem Design?

Um Euch dabei zu helfen, den Durchblick zu bewahren, haben wir für euch einige der Neuheiten zusammengestellt, von denen wir glauben, dass sie wirklich etwas Neues auf die Piste bringen oder zumindest deutliche Verbesserungen von bekannten Konzepten darstellen.

Neue Skischuhe von Salomon und Lange

Die größten Neuerungen gibt es in diesem Winter sicherlich im Skischuh-Bereich. Denn mit Lange und Salomon haben sich gleich zwei Hersteller das Ziel gesetzt, seit Jahrzehnten bewährte Konzepte zu überdenken und durch etwas Neues zu ersetzen.

Salomon hat sich gemeinsam mit dem Hersteller innovativer Verschlusssystemen BOA das altbekannte Konzept des Vier-Schnallen-Schuhs vorgenommen und bei den neuen Supra BOA-Modellen die unteren zwei Schnallen durch ein H+i1-BOA genanntes System aus einem fein einstellbaren Drehverschluss, leichten, aber dennoch extrem belastbaren Seilen sowie aus reibungsarmen Seilführungen ersetzt und ein System aus Schale und Innenschuh entwickelt, das mit der einzigartigen Fähigkeit des BOA® Fit Systems harmoniert, den Fuß mit Präzision zu umschließen und maximalen Halt und Leistung zu bieten. Das Ergebnis: eine ungeahnt harmonische Passform, eine kinderleichte Bedienung und geradezu unbegrenzte Einstellmöglichkeiten.

Bei Lange hingegen hat man sich dem Zusammenspiel des unteren mit dem oberen Teil des Skischuhs gewidmet und das seit Jahrzehnten kaum veränderte Prinzip, beide durch einen einzigen Drehpunkt und eine Vernietung an der Schuhrückseite zu verbinden, überdacht. Das Ergebnis der langen Entwicklungsarbeit im Verborgenen? Der Lange Shadow, ein Skischuh, der zusätzlich zu dem altbewährten Hauptdrehpunkt über einen weiteren schräg darunter liegenden Drehpunkt verfügt und die Nieten zwischen den Schalenteilen durch eine sog. Suspension Blade ersetzt. eine Art von mechanischem Hebel, der es dem Fahrer oder der Fahrerin ermöglichen soll, mehr Kraft und Energie mit weniger Anstrengung auf den Ski zu bringen.

Neue Ski-Modelle von Rossignol, Atomic und Elan: Vielseitig und kraftvoll

Atomics große Neuentwicklung aus dem letzten Jahr verdient auch in diesem Jahr eine Erwähnung – und diese Neuentwicklung lässt sich mit einem einzigen Buchstaben benennen: Q! Wofür das Q genau stehen soll, wissen wir auch nicht so genau: Querbeet? Querfeldein? Qualität? Fest steht aber, dass Atomic seine bekannten Serien Redster und Cloud um etwas breitere und damit allmountain-taugliche Modelle ergänzt hat und diese eben Redster Q respektive Cloud Q genannt hat. Wie wir bei unserem Skitest im Kaunertal feststellen durften, sind diese mit Atomics aus dem Rennbereich stammender Revoshock-Technologie ausgestatteten Modelle zugleich agil und kantengriffig, vielseitig und dynamisch. Wir sind uns also sicher, dass das Q für eines auf keinen Fall stehen kann - nämlich für Quatsch.

Ganz neue Serien bringen in diesem Winter Elan und Rossignol auf den Markt – und beide Serien setzen sich zum Ziel, ein leicht zugängliches Carving-Erlebnis für alle bei allen Pistenbedingungen zu ermöglichen.

Elan neue Serien Primetime und Primetime W machen sich dabei das altbekannte Amphibio-Prinzip des asymmetrischen Profils zunutze und verbinden so die Präzision und den Kantengriff eines Renn-Skis mit der leichten Drehbarkeit eines Rockers. Mit der neuen Power-Match-Technologie reizt Elan dieses Prinzip nun weiter aus und ermöglicht mit einer strategischen asymmetrischen Verteilung des Materials eine extrem effiziente Energieübertragung von Schwung zu Schwung.

Rossignols neue Forza-Serie verbindet mithilfe des Supersize-Sidecuts das breite Profil von Allmountain-Ski mit dem wendigen Radius von Slalom-Carvern. Die dafür notwendigen sehr breiten Reinforced Torsion Tips erinnern zwar optisch etwas an Maurerkellen, im Ergebnis bieten die Forza-Modelle von Rossignol jedoch einen aggressiven, aber dennoch präzisen Einzug in jeden Schwung, eine mühelose Spontaneität für Carving-Turns, eine schnelle Beschleunigung in Kurven hinein und aus Kurven heraus und eine maximale Kontrolle selbst bei höchsten Geschwindigkeiten und extremen Aufkantwinkeln.

Kleine Verbesserungen, große Wirkung: Überarbeitete Modelle von Völkl und Nordica

Es müssen nicht immer komplett neue Modelle sein, manchmal reicht es auch aus, an bereits gut funktionierenden und bewährten Modellen kleine Veränderungen vorzunehmen, um spürbare Verbesserungen zu erzielen.

Nirgendwo weiß man das besser als bei Völkl, wo seit jeher Traditionsbewusstsein und der Wille zur stetigen Verbesserung gleichermaßen zu ihrem Recht kommen. Bestes Beispiel dafür sind die modernen Klassiker von Völkls Racetiger-Serie. Nach dem im letzten Winter bereits die Spitzenmodelle der Serie mit der neuesten Völkl-Innovation, den Tailored Carbon Tips, ausgestattet wurden, sind in diesem Winter auch die etwas weniger aggressiven Modelle Racetiger SC und Racetiger RC dran. Das sorgt für eine punktuelle Verstärkung der Torsionssteifigkeit im Bereich des erstens Schneekontakts der Schaufel und damit für ein besonders präzises Ansprechverhalten. Auch die leicht veränderte Shape und die schmalere Mittelbreite tragen zur sehr dynamischen und agilen Fahrweise bei.

Auch im Hause Nordica weiß man, wie man das Bewährte noch besser macht: Für die ohnehin schon für ihr spielerisches und zugleich griffiges Fahrverhalten bekannten Spitfire-Modelle hat Nordica einen neuen Kern entwickelt. Genauer gesagt: einen doppelten Kern. Nordica's Energy 2 TI Double Core schichtet eine Titanal- und eine Elastomerschicht zwischen zwei übereinanderliegenden Holzkernen. Diese Konstruktion dämpft Vibrationen und verbessert zugleich die Kraftübertragung und sorgt so für ein spielerisches und gleichzeitig kraftvolles Fahrgefühl, das harmonisch ist und komplett begeistert.